© Georg Bühren
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Kaolle Sophie De Sünne schinnt un et is hejt, män kaolle Sophie kennt kin’n Schwejt. In’n langen Mannel löpp se suommers alletiet, löpp stuer liekut un kick nich links of rechts biesiet. (Ref) Kuom doch äs ruut ut dienen kaollen Iespalast, vetell us äs, wat di vandage we nich passt, schenk us en Lachen, wat is all debi? Si nich so stuer, schöüne kaolle Sophie. Is’t diene Arbejt, de so kaollt di werden löüt? Man süht di blouts met warme Stiäwel anne Föüt. Kin Tofall is’t, dat du in’t Kühlhuus Arbeejt häs, un de Oliven up de Tiefkühlpizzen leggs. Nümms häff äs jemaols diene Dackmansarde sejhn, se seggt, dao liäwst du all siet Jaohr un Dagg allejn. Daobi härn di wiss viäle gärne kennenlährt, bi diene Külde hebbt se sick dann doch verfährt.
Die Sonne scheint und es ist heiß, doch die Kalte Sophie kennt keinen Schweiß. Stets läuft sie im Sommer im langen Mantel, läuft immer stur geradeaus, s chaut nicht links oder rechts. (Ref) Komm doch mal raus, a us deinem kalten Eispalast, erzähl uns mal, was dir heut wieder nicht passt, schenk uns ein Lächeln, was ist schon dabei? Sei nicht so stur, schöne Kalte Sophie. Ist’s deine Arbeit, die dich so kalt werden ließ? Man sieht dich nur mit warmen Stiefeln an den Füßen. Kein Zufall ist’s, dass du im Kühlhaus arbeitest und die Oliven auf die Tiefkühlpizzen legst. Niemand hat jemals deine Dachmansarde gesehen, sie sagen, da lebst du schon seit Jahr und Tag allein. Dabei hätten dich gewiss viele gern kennen gelernt, vor deiner Kälte sind sie dann aber doch erschrocken.
Anton Kampschulten Anton, dat was en Schriftgelährten, he har ’nen Dokterhout. Mejsttiets har he half satt te iäten, Men he häöll alltieds sienen gueden Mout. He sier: Bi mi is alls in drüge Dööker. Sin best tefriär, dat glaiwt mi men. Ick vekaup nu alle miene Bööker. Stejht nix in, wat ick nich all kenn’. (Refr.) In all dat drejmaol klook Gequater sitt wennig Wieshejt in. De Biäck flütt auk in’t graute Water, dat is de hejle Liäbenssinn. Äs Anton ault un krank in’ Durk lagg, dao kaimp de Här Pastor. He sier: Et gejht met di to Enne, men ick wejt, du nimps dat met Humor. Här Pastor, wat sa’ck denn änners maaken? Studeer nu siämzig Jaohr den Keppler, den Einstein un Stephen Hawking ... de Wiält verkläörn is nich so schwaor: In all dat drejmaol klook Gequater sitt wennig Wieshejt in. De Biäck flütt auk in’t graute Water, dat is de hejle Liäbenssinn.
Kampschulten Anton war ein Schriftgelehrter, er hatte einen Doktorhut. Meistens hatte er nur halb satt zu essen, aber er behielt trotzdem immer seine gute Laune. Er sagte: Bei mir ist alles in trockenen Tüchern. Ich bin zufrieden, glaubt mir nur. Ich verkauf‘ nun alle meine Bücher. Steht nichts drin, was ich nicht schon kenne. (Refr.) In all dem dreimal klugen Gerede steckt wenig Weisheit. Der Bach fließt auch ins große Wasser, das ist der ganze Lebenssinn. Als Anton alt und krank im Durk (Schrankbett) lag, kam auch der Herr Pastor. Er sagte: Es geht mit dir zu Ende, aber ich weiß, du nimmst das mit Humor. Herr Pastor, was soll ich sonst machen? Studiere nun siebzig Jahre den Keppler, den Einstein und Stephen Hawking ... die Welt zu erklären, ist nicht so schwer: In all dem dreimal klugen Gerede steckt wenig Weisheit. Der Bach fließt auch ins große Wasser, das ist der ganze Lebenssinn.
Martha Den Buern siene Martha was van’n änneren Schlagg, se häöll vön dat Feine, wat den Buern gar nich lagg. Se küerde so gern üerwer Kunst un so’n Wiärk met den niejen Kaplaon in’t Past’raot bi de Kiärk. De Kaplaon is ´n feinen gebildeten Härn un wann he Französk küert, dat häör ick so gärn, he will met us Frauen van’n Mütterverein met’n Bus nao Paris, oh mon Djöh, dat wet fein! Martha, ick bidd’ di, fang nich an te spinn’! Wi wäörn up Mallorca, mähr sitt’dr nich in, in Frankriek is’t Liäben för us viäl te düer, häör up mi un nich up den Kaplaon sien Geküer. Schislaweng, hott vollee, paraplü un bäseeh! Wat wuss du dann dao up den Schamps Elliseh? Glaif et mi doch, dat is nix för us Buern, blief män hier, ick vespriäk di, du sass’t nich beduern. Ick will ower met, de Kaplaon is no nett, so fein un so stäödig, elegant un adrett, dao tiägen bis du men so groff äs en Schmedt, kanns di driest uppen Kopp stellen: Ick föhr dao met! Schislaweng, hott vollee, paraplü un bäseeh! Martha, si wies, du häörs nich nao Paris. För Lüe met Geld is et dao wiss famous, för französiske Quinten, dao feihlt us dat Moos! De Buer stönd up’t Markt, äs de Bus trügge kamm, de Fraulü stejgen ut un den Buern wött et klamm, up ejnmaol har he sonne Piene in’t Lief: Et feihlden twee Lü - de Kaplaon un sien Wief. Schislaweng, hott vollee, paraplü un bäseeh, ich schiet up Paris un den Schamps Eliseh! De feine Kaplaon, oh, de sall wat beliäm! Den wi’ck up Französk äs de Bichte affniähm.
Die Martha vom Bauern war von anderem Schlag, sie hielt viel vom Feinen, was dem Bauern gar nicht lag. Sie sprach so gern über Kunst und sowas, mit dem neuen Kaplan im Pastorat bei der Kirche. Der Kaplan ist ein feiner, gebildeter Herr und wenn er Französisch spricht, das hör‘ ich so gern. Er will mit uns Frauen vom Mütterverein mit dem Bus nach Paris - oh, mon dieu! - das wird fein. Martha, ich bitt‘ dich, fang nicht an zu spinnen. Wir waren auf Mallorca, mehr ist nicht drin. In Frankreich ist das Leben für uns viel zu teuer, hör auf mich und nicht auf das Gerede des Kaplans. Schislaweng, Haute Volée, Parapluie und Baiser ... Was willst du denn dort auf den Champs Élysées? Glaub‘  es mir doch, das ist nichts für uns Bauern, bleib nur hier, ich versprech dir, du sollst es nicht bedauern. Ich will aber mit, der Kaplan ist so nett, so fein und so propper, elegant und adrett. Dagegen bist du so grob wie ein Schmied, und wenn du dich auf den Kopf stellst: Ich fahr‘ da mit. Schislaweng, Haute Volée, Parapluie und Baiser ... Martha, sieh‘s ein, du gehörst nicht nach Paris. Für Leute mit Geld ist es da sicher famos, für französische Spirenzchen, da fehlt uns das Moos. Der Bauer stand auf dem Marktplatz, als der Bus zurückkam, die Leute stiegen aus und dem Bauern wurd‘s klamm, auf einmal hatte er Leibschmerzen: Es fehlten zwei Leute - der Kaplan und seine Frau. Schislaweng, Haute Volée, Parapluie und Baiser ... Ich scheiß auf Paris und die Champs Élysées. Der feine Kaplan, der soll was erleben! Dem werd‘ ich auf Französisch die Beichte abnehmen.
pattu
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